Welche Arten von Produktkonfiguratoren gibt es?
Produktkonfiguratoren sind aus der modernen Vertriebswelt nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen es Unternehmen, komplexe Produkte einfacher zu verkaufen und ihren Kund*innen individuellere Einkaufserlebnisse zu bieten. Vom Autokauf bis hin zu individuell gestaltbaren Möbeln - Konfiguratoren begegnen uns sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Doch Konfigurator ist nicht gleich Konfigurator. Je nach Anwendungsfall, Zielgruppe und Produktkomplexität gibt es verschiedene Arten von Konfiguratoren, die spezifische Funktionen erfüllen.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Konfiguratoren es gibt, wo die Unterschiede liegen und in welchen Fällen welcher Konfigurator die richtige Wahl ist.
Technische Konfiguratoren
Technische Konfiguratoren werden häufig im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt. Sie unterstützen die Konfiguration komplexer, technischer Produkte, bei denen zahlreiche Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Komponenten bestehen. Im Gegensatz zu einfachen “Baukastenkonfiguratoren” prüfen technische Konfiguratoren automatisch, ob eine Konfiguration technisch möglich ist. Dabei berücksichtigt das System logische, physikalische und technische Restriktionen.
Beispiele für technische Konfiguratoren:
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Maschinenkonfigurationen:
Zur Konfiguration von CNC-Maschinen oder Produktionsanlagen.
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Industrielle Bauteilkonfiguratoren:
Hier können spezifische Komponenten wie Ventile oder Getriebe nach technischen Anforderungen zusammengestellt werden.
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Fahrzeug-Konfiguratoren:
Auswahl von Motor, Getriebe, Bremsen und anderen technischen Optionen.
Vorteile technischer Konfiguratoren:
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Fehlervermeidung:
Kund*innen können nur gültige Kombinationen zusammenstellen. Unzulässige Varianten sind ausgeschlossen.
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Schnelle Angebotserstellung:
Kund*innen und Vertriebsmitarbeitende können sofort Angebote erstellen, da alle Informationen direkt vorliegen.
Arten von technischen Konfiguratoren:
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Configure-to-Order (CTO):
Kund*innen wählen aus vordefinierten Optionen aus, die automatisch miteinander kompatibel sind.
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Engineer-to-Order (ETO):
Hier werden völlig neue Lösungen entwickelt, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kund*innen zugeschnitten sind.
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Make-to-Order (MTO):
Produkte werden nach Auftragseingang unter Verwendung von Standardkomponenten gefertigt.
Konfiguratoren zur Personalisierung
Personalisierungs-Konfiguratoren richten sich primär an B2C-Endkund*innen und zielen darauf ab, Produkte visuell zu gestalten und anzupassen. Sie sind häufig in E-Commerce-Shops und auf Websites von Mode-, Möbel- und Elektronikherstellern zu finden.
Diese Konfiguratoren ermöglichen es Kund*innen, Farben, Materialien, Muster, Gravuren oder andere visuelle Merkmale auszuwählen. Im Gegensatz zu technischen Konfiguratoren steht hier der ästhetische Aspekt im Vordergrund.
Beispiele für Konfiguratoren zur Personalisierung
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Möbel-Konfiguratoren:
Auswahl von Stoffen, Farben, Beinen und Formen.
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Kleidungs-Konfiguratoren:
Nutzer*innen können Farben, Bedruckung und Schnitt von Kleidungsstücken personalisieren.
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Gravur-Konfiguratoren:
Kund*innen können Texte oder Namen auf Geschenke oder Schmuck gravieren lassen.
Vorteile von Personalisierungs-Konfiguratoren
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Verbesserte Kundenbindung:
Kund*innen fühlen sich stärker mit dem Produkt verbunden, da sie es selbst gestaltet haben.
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Verbesserte Kundenbindung:
Kund*innen können Produkte eigenständig und ohne Unterstützung anpassen, was die Effizienz der Geschäftsprozesse erhöht.
Technologien zur Visualisierung
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2D-Vorschau:
Einfache Darstellung von Auswahlmöglichkeiten.
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3D-Konfiguration:
Interaktive 3D-Modelle, die in Echtzeit gedreht und angepasst werden können.
Guided-Selling-Konfiguratoren
Ein Guided-Selling-Konfigurator geht über die klassische Produktkonfiguration hinaus. Er begleitet die Nutzer*innen aktiv durch den Kaufprozess, stellt gezielte Fragen und leitet sie zum optimalen Produkt. Der Fokus liegt auf der Kundenberatung, insbesondere bei neuen oder unbekannten Produkten.
Beispiele für Guided-Selling-Konfiguratoren
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Software-Auswahlhilfen:
Nutzer*innen beantworten Fragen zu ihren Anforderungen, und der Konfigurator schlägt passende Softwarelösungen vor.
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Elektronik-Konfiguratoren:
Ein Online-Assistent fragt, welche Funktionen benötigt werden, und schlägt auf dieser Basis Produkte vor.
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Finanz-Konfiguratoren:
Guided Selling wird auch in der Versicherungs- und Finanzbranche eingesetzt, um die richtige Police oder das passende Kreditangebot zu finden.
Vorteile von Guided-Selling-Konfiguratoren
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Geringe Komplexität:
Kund*innen müssen kein technisches Wissen haben. Das System übernimmt die “Beraterrolle”.
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Verkürzte Entscheidungszeit:
Durch die klare, schrittweise Führung treffen Kund*innen schneller eine Kaufentscheidung.
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Erhöhte Konversationsrate:
Kund*innen werden in ihrer Entscheidung unterstützt, was die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses erhöht.
Moderne Guided-Selling-Systeme nutzen künstliche Intelligenz und Machine-Learning-Algorithmen, um passende Produkte für Kund*innen zu finden. KI-basierte Systeme passen sich dabei an die Präferenzen der Kund*innen an und verbessern sich mit jeder Interaktion.
Welcher Konfigurator ist für Ihr Unternehmen geeignet?
Die Wahl des richtigen Konfigurators hängt von den Zielen und der Produktart ab.
Konfigurator | Einsatzbereich | Komplexität | Beispiel |
Technischer Konfigurator |
Maschinenbau, Anlagenbau, Elektrokomponenten, Fahrzeuge |
Hoch |
CNC-Maschinen-Konfigurator |
Personalisierungs-Konfigurator |
Möbel, Mode, Schmuck, Schuhe, Berufsbekleidung |
Mittel |
Möbelkonfigurator für Sofas |
Guided-Selling-Konfigurator |
Software, Elektronik, Versicherungen |
Niedrig |
Kredit-Beratungstool für Banken |
Fazit
Jeder Konfiguratortyp erfüllt eine spezifische Rolle im Vertrieb. Während bei technischen Konfiguratoren Komplexität und technische Präzision im Vordergrund stehen, zielen Personalisierungs-Konfiguratoren auf Ästhetik und Individualität ab. Guided-Selling-Konfiguratoren wiederum begleiten die Nutzer*innen aktiv durch den Entscheidungsprozess.
Die Digitalisierung des Vertriebs schreitet voran. Konfiguratoren schaffen Mehrwert für Kund*innen und Unternehmen gleichermaßen. Die Einführung eines Konfigurators sollte gut auf Zielgruppe und Produktart abgestimmt sein.
Wenn Ihr Unternehmen in einem hart umkämpften Markt tätig ist, kann der richtige Konfigurator den Unterschied machen. Ob Maschinenbau, Einzelhandel oder Finanzdienstleistungen - die passende Konfiguratorlösung steigert die Effizienz, reduziert Fehler und stärkt die Kundenbindung.
3. Marktvorsprung durch Innovation
Unternehmen, die Online-Konfiguratoren einsetzen, differenzieren sich vom Wettbewerb und gewinnen besonders digital-affine Zielgruppen.
Fazit
Konfiguratoren sind ein Schlüsselinstrument für den Online-Vertrieb komplexer Produkte. Sie vereinen Benutzerfreundlichkeit, Fehlerreduktion und ansprechende Visualisierungen und helfen Unternehmen, den steigenden Erwartungen von B2B- und B2C-Kund*innen gerecht zu werden. Unternehmen, die diese Technologie einsetzen, positionieren sich zukunftsfähig und profitieren von einer verbesserten digitalen Customer Experience.